Triests Traumschloss: Miramar

Es ist ein Schloss wie aus dem Märchenbuch, dass der Habsburger Erzherzog Maximilian vor den Toren Triests schuf. Doch er sollte es nicht lange nutzen.

Der kaum zwei Jahre jüngere Bruder Kaiser Franz Josephs, Erzherzog Ferdinand Maximilian Joseph Maria , war 1854 erst 22 Jahre alt, als er zum Kommandanten der k&k Kriegsmarine –mit Dienstort Triest – ernannt wurde. Schon ein Jahr später wusste er genau, wo er sich den Traum eines eigenen Schlosses erfüllen wollte: auf einer Felsenklippe an der Bucht von Grignano, fünf Kilometer vom Zentrum Triests entfernt. Der Name sollte „Miramar“ sein, er beruht auf den italienischen bzw. spanischen Ausdrücken „Mira“ („schauen“) und „Mare“ bzw. „Mar“ („Meer“) – was in etwa „Meerblick“ bedeutet.

Als Architekten suchte er sich Carl Junker sen. aus, der ihm zuerst eine Art Villa entwarf – die der Auftraggeber allerdings rasch verwarf, weil es ihm schlicht und einfach zu klein erschien. Am Entwurf eines weiteren Architekten gefielen ihm bloß die Türmchen und Zinnen – die wollte er haben. Maximilian kehrte wieder zu Junker zurück, dessen zweiter Entwurf mit nunmehr drei Stockwerken (auf eines wurde während der Bauphase verzichtet) und neugotischen, mittelalterlichen und schottischen Einflüssen nun seinen Ansprüchen gerecht wurde. Seinen speziellen Zauber verdankt das zwischen 1856 und 1860 entstandene romantisierende Schloss nicht nur seiner exponierten Lage auf einer Halbinsel, sondern vor allem seinem Baustoff, der es weithin sichtbar macht: weißes Gestein aus dem weit entfernt in Istrien liegenden Steinbruch von Vrsar.

Auch die Erde, mit der das felsige Gelände in einen 22 Hektar großen Park verwandelt wurde, mußte von weit her gebracht werden. Auf dieser Erde entstanden die ausgedehnten Gartenanlagen, die unter der Leitung der Hofgärtner Laube und Jelinek im Stile der zeitgenössischen deutschen und englischen Gärten angelegt wurden. Unter den 2.000 Pflanzenarten sind nicht wenige exotische, darunter einige sehr seltene Exemplare, zu bewundern, die der Erzherzog von seinen Reisen als Admiral der Österreichischen Marine mitbrachte.

Es kann daher kein Zufall sein, dass auch sein Schlafzimmer wie eine Schiffskajüte gestaltet ist. Der Novara-Saal gibt das Heck der gleichnamigen Fregatte wider, mit der Maximilian als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine weite Teile der Meere befuhr – und auch nach Mexiko aufbrach, wo er als Kaiser 1867 den Tod durch Erschießung fand. Die Novara brachte seinen Leichnam auch wieder nach Europa.

Im Park findet sich auch das Castelletto („il Gartenhaus“), ein kleines Schlösschen, das als Residenz des Paares während der Bauarbeiten Verwendung fand. Die Möbel dieses Chalets wurden nach Fertigstellung des Schlosses in dessen ersten Stock transferiert, wo sie noch heute zu sehen sind. Nach der Ermordung ihres Mannes in Mexiko lebte hier seine Witwe Charlotte, als sie den Verstand verloren hatte.

Bis 1914 dente das Schloss den Habsburgern als Sommerresidenz. Kaiserin Elisabeth hielt sich wiederholt hier auf.

Schloss und Park sind über die erst 1928 erbaute Küstenstraße von zwei Seiten aus zu erreichen: Über die Haupteinfahrt (von Triest aus nach der langen, direkt am Meer entlang führenden Geraden links abbiegen) oder über den Hafen von Grignano (weiter geradeaus und nach den beiden Tunnels links hinunter zum Meer abbiegen). Gäste des Hotel Riviera können mit dem Turmlift zum Meer hinabfahren und von dort über Grignano und den kleinen Seiteneingang in ein paar Minuten beim Schloss sein.

Der Park ist ganzjährig ab 8.00 Uhr geöffnet. Er schließt im April, Mai und im September um 18.00 Uhr, im März und Oktober um 17.00 Uhr, im Juni, Juli und August um 19.00 Uhr, im November und Dezember um 15.00 Uhr und im Jänner und Februar um 16 Uhr.

Das Schloss selbst ist ganzjährig von 9.00 bis 19.00 Uhr zu besichtigen. Nach Parkschluss ist es aber nur über den Haupteingang an der Viale Miramare zu erreichen. Der Eintrittspreis beträgt 10 Euro (ermäßigt 8 Euro). Der Parkplatz am Haupteingang ist gebührenpflichtig.

Museo Storico e il Parco del Castello di Miramare, Viale Miramare, I- 34151 Trieste
Tel. +39-040-224-143
www.castello-miramare.it

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    Triest, Schloss Miaramar ©Triest24.com
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