La Salvia: Ein Stück Triest in Wien

Irene Strobls gelungene Mischung aus Alimentari, Bar und Caffè am Wiener Yppenplatz.

Eigentlich wollte Irene Strobl aus dem Kulturmanagement aussteigen und etwas ganz Neues aufbauen. Etwas, das im Gegensatz zu der dort üblichen Projektarbeit Bestand hat. Zuerst wollte sie deshalb ganz in ihre Lieblingsstadt ziehen –nach Triest. Aber dann kam ihr plötzlich die entscheidende Idee: „Ich hole mir Triest nach Wien“, erinnert sie sich. „Und zwar mit genau jenen Produkten, die die Stadt und ihr Umland ausmachen.“ Dass sie als Kind der Mühlviertler Oma in ihrer kleinen Greisslerei aushalf und so quasi erste Geschäftserfahrungen sammeln konnte, bestärkte sie in ihrem Plan. Und als der Yppenplatz in Ottakring, dem 16. Wiener Gemeindebezirk, zum Szeneviertel avancierte und einer der fixen Marktstände frei wurde, schlug sie zu. Das war vor bald zwölf Jahren die Geburtsstunde von La Salvia. Wie sie auf den Namen kam? „Ganz einfach: Rund um Triest, im Karst und in Istrien werden die Felder von Steinmauern begrenzt. Und auf diesen wächst oft der wilde Salbei.“

Heute hat sich La Salvia längst zu einem angesagten Treffpunkt für ein Stück authentisches Dolce Vita in Wien entwickelt. Vormittags genießen viele zum originalen Caffè aus Triest eine Crostata, mittags trifft man sich gerne zu einem Glas Wein (oder zwei) und einem Teller Pasta, Ravioli oder Gnocchi, nachmittags kommen viele auf ein Glas Schaumwein vorbei, und abends wird sowieso gern gefeiert. Und beinahe alles, was einem hier gut schmeckt, kann man sich nach Hause mitnehmen. Bis 22 Uhr, was Wiens Triest-Liebhaber („Davon gibt es sehr viele!“) schätzen, wenn sie sich mit den typischen Lebensmitteln ihrer Sehnsucht-Stadt versorgen.

Irene Strobl kuratiert gleichsam die Produkte der Region, die von Ljubljana über Triest bis weit hinein nach Istrien reicht, fürs Wiener Publikum. Sie besucht dort regelmäßig Verkostungen und hört sich in der Szene um, um Neues zu entdecken, das sie gleich mit nach Wien nimmt. Bereits etablierte Bestseller wie Reis, Honig, Pasta, Pesto, und Balsamico aus Modena lässt sie sich hingegen liefern. Etwa einmal im Monat den fangfrischen Branzino von Irene Fonda. Per Newsletter ankündigt, nimmt sie Bestellungen auf – bis hin zur Fanggröße des Wolfsbarschs.

Vielen ihrer allerersten Lieferanten hält Irene Strobl auch heute noch die Treue, weil sie ihre Produkte noch immer überzeugend findet. Etwa der Winzerin Natasa Cernic vom Weingut Castello di Rubbia, Weinmachern Benjamino Zidarich, Boris und Sandi Skerk oder dem Weingut Vigna Petrussa. Vieles, das anderswo in Wien nicht zu bekommen ist, gibt es bei ihr: Vitjan Sancins zusammen mit Bio-Zitronen gepresstes Olivenöl und sein Spumante aus Glera-Trauben, der Urmutter des Prosecco. Olivenöl von Parovel und Maté, das gleich nach der Pressung in den Verkauf kommt. Kaffee aus den kleinen Triester Röstereien Qubik und La Triestina, aber auch frische Produkte wie der einzigartige Jamar, der in einer Karsthöhle gereifte Käse der Familie Zidaric. Und, ebenfalls per Newsletter angekündigt: Trüffel aus Istrien.

La Salvia, Yppenplatz Marktstand 139, Schellhammergasse, A-1160 Wien
Di–Do 16-22 Uhr, Fr 10–22, Sa 9–15 Uhr
Tel. +43-01-236-7227
www.lasalvia.at

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