Triests Olivenöl-Sorten

Ob sortenreines Olivenöl qualitativ hochwertiger ist als Cuvées oder nicht, ob es besser schmeckt oder nicht, darüber streiten sich sogar Experten. Allein im Mittelmeerraum sind mehr als 1.000 verschiedene Olivensorten heimisch. In der Region Triest davon nur ein paar. Welche das sind und zu welchen Gerichten das jeweilige Öl daraus am besten passt, ist hier zusammengefasst. 

Bianchera (slowenisch/kroatisch „Belica“). Der Name der Olivensorte stammt wahrscheinlich von der hellen Fruchtfarbe ab, die auch bei voller Reife erhalten bleibt. Die spät reifende autochthone Sorte hat sich über Jahrhunderte im Triester Vorort San Dorligo herausgebildet und dominiert bis heute den Olivenanbau in der Region. Sie kommt am besten mit den klimatischen Bedingungen zurecht – Meereswinde und Kälte machen ihr wenig aus. Darüber hinaus weist sie einen hohen Gehalt an Ölsäure, einen hohen Anteil an Antioxydanten sowie einen extrem niedrigen Säuregehalt auf. Das Öl aus Bianchera-Oliven duftet komplex nach gelben Äpfeln, Artischocken, frisch geschnittenem Gras und Rosmarin. Am Gaumen weist es eine etwas bitterlich-scharfe Note auf und erinnert an Zichorie, Artischocken und grüne Mandeln.

→ Bianchera harmoniert wunderbar zu gratiniertem und gebratenem Fisch, Pilzgerichten, Gemüse,  Wildgerichten und Hartkäse.

Buga (slowenisch/kroatisch „Buza“). Der Name bedeutet „Armut“, was auf die geringere Öl-Ausbeute im Vergleich zu anderen Sorten hindeutet. Es handelt sich um eine in Istrien speziell rund um Vodnjan weit verbreitete, in Triest aber sehr seltene alte autochthone Oliven-Sorte, die bislang nur für Olivenöl-Mischungen verwendet wurde. Ihre großen Früchte färben sich bis zur Reife von grün auf dunkelviolett. Seit kurzem erzeugen einige wenige Landwirte in Triest wie Vitjan und Devan Sancin und Rado Kocjančič auch reinsortiges Buga-Olivenöl, das rund, mild, fein und ein ganz klein wenig pikant schmeckt.

→ Buga harmoniert sehr gut mit leichten, delikaten Vorspeisen, gekochtem Gemüse, aber auch mit Fischgerichten.

Carbona (slowenisch/kroatisch „Črnica“). Eine Olivensorte mit dunklen, ganz kleinen Früchten. Ihr Öl  ist grün-gelb und von leicht fruchtigem Geschmack mit Noten von Äpfeln und Mandeln.

→ Carbona passt gut zu Salaten, frischem Käse und Gemüserisotto, eignet sich aber auch zur Zubereitung von Kuchen und wird sogar in Kombination mit Eiscreme verwendet.

Lecchino. Das Öl der ursprünglich toskanischen Olivensorte duftet intensiv nach frisch geschnittenem Gras, Heilkräutern, Minze und Basilikum. Trotz süßer Mandelnoten ist es pikant am Abgang, mit harmonisch eingebetteten Bitternoten.

→ Lecchino passt sehr gut zu Blattsalaten, Tomaten, Mozzarella, mariniertem Fisch, Fisch vom Grill und Pasta mit Meeresfrüchten.

Frantoio. Ebenfalls aus der Toskana stammend, das Öl nach Löwenzahn, Artischocken und Vanille, duftend, ausgewogen und pikant nach Kräutern, Rosmarin und Pfefferminze, schmeckend, dazu feine Nussaromen.

→ Frantoio passt gut zu Salaten, Rindfleisch und Gerichten aus dem Backrohr.

Maurino und Pendolino stammen ebenfalls aus der Toskana und werden in Triest in kleineren Mengen kultiviert.

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