Das Triestiner Karstgebiet, eine weite Hochebene, die vor allem aus weißem Kalkstein besteht, ist erst in den letzten zwei Jahrzehnten zur anspruchsvollen Weinregion herangereift. Auf den schwierig zu bewirtschaftenden Böden wurde Wein bis dahin nur gekeltert, um direkt vom Fass in den vielen Buschenschenken (Osmize) der Produzenten einige Wochen im Jahr kredenzt zu werden.
Der erste Winzer, der seinen Wein in Flaschen füllte, war Mitte der 1990er-Jahre Danilo Lupinc in Prepotto. Bis dahin gab im Juni kein Wein mehr – er war entweder ausgetrunken oder bereits zu Essig geworden.
Heute ist alles anders und der Karst oberhalb von Triest etabliert sich langsam, aber sicher zur angesagten Weinregion. Nicht zuletzt durch seine autochthonen Rebsorten – allen voran Vitovska.
Seit 2011 hat der Wein aus dem Karst auch eine geschützte Herkunftsbezeichnung (D.O.C. Carso). Der Bereich erstreckt sich entlang der Adriaküste am Golf von Triest und wird im Norden vom Collie und im Süden von der kroatischen Region Istrien begrenzt.