Viele, die im Zentrum Triests arbeiten, verbringen ihre Mittagspause dort, wo andere Urlaub machen – im Strandbad! Sie können sogar zwischen mehreren auswählen.
Was Triest von anderen großen Hafenstädten unterscheidet ist der Zugang zum Meer, den die Menschen vor Ort haben. Sowohl von ihrem Lebensgefühl her als auch real. Denn Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden an den Kiesstränden – in Sichtweite des Hafens mit seinen Fracht- und Passagierschiffen – die ersten Strandbäder. Viele davon wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert vergrößert und neugestaltet – und sind noch heute so erhalten. Ganz wichtig: Die Wasserqualität, die regelmäßig kontrolliert wird.
Das Lanterna-Bad ist wohl das berühmteste Triests. Es liegt im Zentrum beim Yachthafen am Leuchtturm und wartet seit seinem Gründungsjahr 1903 mit einer Besonderheit auf: einer Mauer, die den Frauen (und Kindern) vorbehaltenen Bereich von dem nur Männern vorbehaltenen trennt – und zwar bis weit hinein ins Wasser. So erfrischen sich beide Geschlechter völlig geschützt vor neugierigen Blicken. Bereits James Joyce schätzte die entspannte Atmosphäre des „Pedocin“ (zu Deutsch „Floh“), wie die Badeanstalt von den Triestinern genannt wird. Der Legende nach wurde der Strand beim Leuchtturm von den Soldaten der k&k-Armee genutzt, um lästige Flöhe loszuwerden.
Bagno Marino La Lanterna, Molo Fratelli Bandiera, 3, I-34123 Trieste
Badesaison von 1. Juni bis 30. September
7.30 bis 19.30 Uhr
Tel. +39-040-305 922
Das Ausonia-Bad stammt aus den 1930er Jahren und ist eine Augenweide für alle Liebhaber der Bauhaus-Architektur: klare Linien, weiß – und durch und durch funktionell, mit einem großen Schwimmbecken, vielen Stegen ins Meer, Sprungbrettern, großen Terrassen und einem Restaurant, das abends oft als Location für coole Clubbings dient. Sogar eine Bibliothek für passenden Lesestoff im Liegestuhl haben die Betreiber eingerichtet. Und auch für Programm ist gesorgt: So werden an verschiedenen Wochentagen Pilates-, Yoga- und Tai Chi-Kurse sowie Fitnesstrainings angeboten. Bis zu 2.000 Personen teilen sich an schönen Tagen die 6.700 m2 große Anlage und genießen den Charme (manche nennen ihn auch Shabby Chic) der Anlage, an der Autofahrer auch die guten Parkmöglichkeiten vor Ort schätzen.
Bagno Ausonia, Riva Traiana, 1, I-34123 Trieste
Badesaison von 1. Juni bis 30. September
8.30 bis 19.30 Uhr
Tel. +39-040-309913
I Topolini nennen die Triestiner ihre Lieblings-Badeadresse am Meer – auch wenn sie dort offiziell nur zwischen Anfang Juni und Ende September ins Wasser dürfen. Es handelt sich um die lange Gerade der Küstenstraße stadtauswärts zwischen dem Stadtteil Barcola und der Abzweigung zum Schloss Miramar. An dieser Straße reihen sich meerseitig zehn halbrunde Terrassen, die irgendwie an Micky-Maus-Ohren erinnern. Und weil Walt Disneys Maus in Italien nicht Micky, sondern eben Topolino heißt, bekamen sie rasch ihre Namen. Der Eintritt ist kostenlos, sie bieten einfache Umkleidemöglichkeiten und dazwischen Betondecks, die insgesamt an die drei Kilometer lang sind. Darüber, am breiten Gehsteig, sorgen ein paar Kiosks für Verpflegung, wer größeren Hunger verspürt, wechselt die Straßenseite und hat die Qual der Wahl zwischen Cocktail-Bar, Eissalon, Bierlokal, Steakhouse und Pizzeria. Weil freie Parkplätze im Sommer nur schwer zu finden sind, nehmen die meisten den Bus. Die Linien 6 und 36 führen hinaus.
I Topolini, Viale Miramare, I-34136 Trieste
Das Seebad Riviera liegt etwa acht Kilometer vom Zentrum Triests entfernt in der Nähe des Schlosses Miramar. Es ist wegen seiner geschützten Lage und seines eigenen Mikroklimas beliebt. Und es hat zwei Gesichter: Einerseits ist es ein Traditions-Seebad, das in erster Linie Familien anspricht, die den Mietvertrag über die grünen Kabanen aus Holz von Generation zu Generation weitergeben. Das breite Beton-Deck bietet genügend Platz für Liegestühle, Duschen (auch mit warmem Wasser), großzügige Umkleide-Anlagen mit Kästchen und Kabinen sowie ein Buffet sorgen für Komfort.
Anderseits verfügt das Riviera-Bad auch über einen streng abgetrennten, mit einem grünen Rasenteppich versehenen eigenen Teil, der ausschließlich den Gästen des oberhalb gelegenen gleichnamigen Hotels (Hotel Riviera) vorbehalten ist, der von diesen – und nur von diesen – direkt mit einem eigenen frei stehenden Aufzug (der ist von weitem sichtbar) zu erreichen ist. Die Hotelgäste genießen in diesem „Beach Lounge“ (das große Startfoto dieses Beitrags zeigt sie) genannten Abschnitt nicht nur eigene rote Liegestühle, Sonnenschirme und Kellner-Service, sondern auch einen eigenen Zugang zum Meer und Öffnungstage, die weit über jene des öffentlich zugänglichen Strandbads hinausgehen.
Der öffentlich zugängliche Teil des Riviera-Bades wird noch durch ein weiteres Strandbad, das Sirena-Bad, ergänzt, das sogar näher am Parkplatz Grignano gelegen ist und ein eigenes Kinderbecken bietet.
Bagno Riviera, Riva Massimiliano e Carlotta 2, I-34151 Trieste
Endstation der Buslinie 36, Pkw-Zufahrt via und Parken in Grignano beim Hafen
Badesaison vom 1. Juni bis 30. September
8.30 bis 19.00 Uhr
Tel. +39 392 944 3567