Ein Kaffeehaus im Stil der Wiener Sezession als höchst lebendiges Kulturdenkmal – seit 1914.
Auch das klassische Kaffeehaus hat – neben den vielen Espressobars – noch immer Hochkultur in Triest. Denn nirgendwo in Mitteleuropa – auch nicht in Wien – sind die Orte des Genusses so authentisch geblieben.
Entwickelt hat sich diese Kaffeehaus-Tradition sowohl aus der Zugehörigkeit der Stadt zur k&k-Monarchie, als auch durch Triests Funktion als Importhafen für Rohkaffee. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Triest 54 Kaffeehäuser, im Jahr 1911 bereits 98, die vor allem eine Funktion hatten: Sie waren Treffpunkte für Bürger, quasi deren Salons. Hier wurden Zeitungen gelesen, Diskussion- und Geschäftspartner getroffen, aber auch Liebesbeziehungen angebahnt.
Ein Spaziergang durch die Innenstadt wird da leicht zu einer richtigen Kaffeehaus-Safari. Wie überall in Italien gilt auch hier, dass der im Sitzen genossene Kaffee mehr kostet als der eilig an der Bar des gleichen Kaffeehauses getrunkene. Dafür können Triest-Besucher von dem hier üblichen Theken-Preis für den kleinen Espresso („Caffè“ genannt) daheim nur träumen: Er liegt im Schnitt unter einem Euro pro Tasse.